Zur Zusammenarbeit von menschlicher Erkenntnis und künstlicher Strukturhilfe
Paradoxologie ist nicht an künstliche Intelligenz gebunden.
Historische Arbeiten – etwa von Wolfgang Stützel – zeigen, dass die Fähigkeit, strukturelle Paradoxa zu erkennen, unabhängig von formaler Ausbildung oder technischer Unterstützung existiert.
Die Nutzung von KI erfolgt in der Paradoxologie daher nicht aus erkenntnistheoretischer Notwendigkeit, sondern aus methodischer Verantwortung.
KI dient nicht der Erzeugung neuer Inhalte oder Wahrheiten, sondern der Stabilisierung, Strukturierung und Vermittlung bereits vorhandener Einsichten.
Insbesondere unterstützt KI bei:
- der sprachlichen Präzisierung komplexer Gedankengänge
- der konsequenten Ebenentrennung
- der Vermeidung von Redundanzen und Vermischungen
- der Übersetzung kontraintuitiver Strukturen in anschlussfähige Darstellung
- der Reduktion eigener Rationalitätenfallen in Kommunikation und Darstellung
KI ist dabei kein Autor, kein Erkenntnissubjekt und keine Autorität.
Sie fungiert ausschließlich als formales Denk- und Ordnungsinstrument.
Grenzen der KI-Nutzung
Der Einsatz von KI unterliegt klaren Beschränkungen:
- KI darf bestehende Axiome, Lehrsätze oder Paradoxa nicht verändern
- KI darf keine neuen Inhalte einführen
- KI darf keine Bedeutungen glätten, moralisieren oder psychologisieren
- KI ersetzt weder Urteilskraft noch Verantwortung
Die inhaltliche Erkenntnisleistung bleibt vollständig beim Menschen.
KI dient ausschließlich der Form, nicht dem Gehalt.
Ziel der Zusammenarbeit
Ziel der Zusammenarbeit von Mensch und KI ist es,
die kommunikative Anschlussfähigkeit paradoxologischer Einsichten zu erhöhen,
ohne ihren kontraintuitiven Kern zu verlieren.
KI kompensiert dabei keine Denkdefizite,
sondern unterstützt dort, wo menschliches Denken unter Komplexität, Eskalation oder emotionaler Bindung instabil wird.
